
Wie geht es Ihnen?
Wahrscheinlich versuchen auch Sie, das Beste aus der aufgezwungenen Einkehr zu machen. Obwohl ich zugeben muss, dass mein Leben sich nicht so drastisch verändert hat wie manches andere – vielleicht auch das Ihre?
Als Schriftstellerin kenne ich ohnehin nur die Situation Homeoffice: Ich schreibe zu Hause und bin es gewöhnt, mit den Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, per E-Mail oder per Telefon Kontakt aufzunehmen. Das könnte ich auch von jedem Ort der Welt aus tun, wo ich Internetzugang habe.
Mein Mann und ich, wir leben auch ohne Corona relativ zurückgezogen, mitten im Grünen und abseits jeglichen Trubels. Wir mögen es so. Er liest, ich schreibe, wir lesen uns vor. Mit unseren Hunden unternehmen wir jeden Tag lange Spaziergänge durch Wald und Flur. Oder wir arbeiten gemeinsam im Garten.
Was mir fehlt, ist die körperliche Nähe zu meinen Kindern und Enkeln, zum Essen auszugehen und spontane Treffen mit Freunden in Biergärten oder sich gegenseitig einzuladen und zu bekochen.
Inzwischen habe ich von Menschen gehört, die abseits ihres umtriebigen Lebens eine neue Häuslichkeit liebengelernt haben und plötzlich kochen und backen.
Dass die Corona-Krise in den Menschen neue Vorlieben hervorbringt, ist doch durchaus positiv zu bewerten. Es beruhigt, dass die folgende Weisheit auch in diesen Tagen gilt:
In allem Schlechten ist immer auch etwas Gutes enthalten, auch wenn es sich nicht gleich auf den ersten Blick zeigt.
Warten wir es also ab – es bleibt uns ohnehin nichts Anderes übrig – und sind gespannt, welche Talente uns in den nächsten Wochen noch blühen werden.