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CARDINGTON MANOR erzählt in sechs Bänden über Liebe und Leidenschaft, Freundschaft und Verrat rund um einen englischen Landsitz. Eine wunderschöne Liebesgeschichte bildet den Auftakt der erfolgreichen Romanreihe:

Stell dir vor, du willst zu dir selbst finden, und findest stattdessen die Liebe deines Lebens …
Samantha verlässt Charles Lord Cardington und hält sich vor ihm und der Welt versteckt. Der berühmte Landschaftsarchitekt Michael Tomlinson arbeitet hart für seinen Erfolg.
Als sie sich begegnen, ist in beider Leben kein Platz für die große Liebe.
Außerdem kommt für Charles eine Scheidung nicht infrage.
Plötzlich geschieht ein Unglück und danach ist nichts mehr, wie es war.
Lady Cardington und ihr Gärtner
ISBN: 978-3739249155

Leseprobe Band 1

 
1 
 
Samantha trat aufs Bremspedal und erwartete das Schlimmste.
Gerade noch war sie halb träumend durch die anmutigen Hügel der Grafschaft Kent gefahren und hinter Sandhurst beim Schild mit der Aufschrift Stoney Lane in die Zufahrtsstraße zu ihrem Häuschen abgebogen. Die schmale, holprige Straße den Berg hinauf, vorbei an den vertrauten Felsen und blühenden Büschen – und jetzt das!
Seit etwa einem Jahr wohnte sie dort oben, und nie zuvor war ihr auf dem unbefestigten, kurvenreichen Weg ein anderer Wagen entgegengekommen. 
Doch nun, in dieser Sekunde schoss ein dunkelblauer Geländewagen mit hoher Geschwindigkeit geradewegs auf sie zu.
Sie kniff die Augen zusammen, um den Zusammenstoß wenigstens nicht mit ansehen zu müssen.
Doch nichts dergleichen geschah.
Sie würgte den Motor ab und sprang aus dem Auto. »Sind Sie wahnsinnig? Was, zum Teufel, haben Sie hier überhaupt verloren?«
Der andere Wagen war ebenfalls zum Stehen gebracht worden. Der Fahrer kramte in seinem Handschuhfach, machte jedoch keine Anstalten auszusteigen oder wenigstens durch sein geöffnetes Seitenfenster eine Erklärung abzugeben.
Samantha schnaufte vor Aufregung – und wegen der Sommerhitze, die ihr Schweißtröpfchen auf die Oberlippe zauberte. Der Knoten, zu dem sie ihr dunkelblondes Haar hochgesteckt hatte, war dabei sich aufzulösen und klebte Haarsträhnen auf ihre feuchte Haut.
Und plötzlich kam ihr ein furchtbarer Gedanke: Was wäre, wenn es sich bei diesem Mann um einen der dreisten Einbrecher handelte, die zur Zeit die Gegend unsicher machten, indem sie Häuser in kürzester Zeit komplett ausräumten. Am Zeitungskiosk hatte sie neulich davon gehört.
Suchte dieser Kerl etwa gerade nach seiner Waffe? Auf keinen Fall durfte er merken, dass sie Angst hatte – und keine Ahnung, was sie tun würde, sollte sich ihr Verdacht bestätigen.
Jetzt bloß keine Unsicherheit zeigen!
»Am Ende dieses Weges befindet sich nur mein Haus, weshalb ich annehme, dass Sie zu mir wollen. Also, was kann ich für Sie tun?« Sie versuchte, einen Blick ins Wageninnere zu erhaschen nach Gegenständen, die ihr bekannt vorkamen, doch die Scheiben spiegelten zu sehr.
Mit erhobenen Händen, als würde er von einer Schusswaffe bedroht, stieg ein Mann aus, dem sie noch nie zuvor begegnet war. Und doch kam er ihr bekannt vor.
Er war ungefähr Mitte dreißig und sein braun gebranntes, wettergegerbtes Gesicht verriet, dass er sich vorwiegend in freier Natur aufhielt. Sein Haar war von der Sonne ausgeblichen und es schien, als benütze er zum Kämmen nur seine zehn Finger. Er trug ein grünes Polohemd und ziemlich verwaschene Bluejeans. Und er grinste sie breit an.
»Ich ergebe mich. Sie können das Feuer jetzt einstellen.«
Als ihr klar wurde, woher sie ihr Gegenüber kannte, fühlte sie sich einer Ohnmacht nahe.
Vor ihr stand der Mann, mit dem sie im Geiste schon unzählige Stunden verbracht hatte.
Der strahlende Held ihrer einsamen Nachmittage.
Der Robinson Crusoe ihrer Träume, mit dem sie sich wünschte, auf einer entlegenen Insel zu stranden, um das Eiland gemeinsam urbar zu machen.
Der Gartengott.
»Oh, mein Gott!« Sie starrte ihn an.


Der zweite Band. Auch Quereinsteiger können hier zugreifen – man muss Band 1 nicht zwingend kennen, um in die Geschichte hineinzufinden.

Manchmal wäre es besser, die Tür nicht zu öffnen …
Das Eheleben von Samantha und Michael ist wie ein Traum. Sie richten sich auf Cardington Manor gemütlich ein, sie lieben sich – und die Geburt ihres Babys macht ihr Glück vollkommen. Das Leben, es könnte nicht schöner sein. Bis …
Ja, bis Geheimnisse aus Michaels Vorleben ans Licht kommen:
Welchen Anspruch hat die andere Frau an ihn? Wer ist Samanthas Mann wirklich? 
Und warum bewegt sie das Schicksal eines Kindes so? Eine Kette von Ereignissen, die das Glück auf Cardington Manor zu zerstören drohen.
Schlangen im Paradies
ISBN: 978-3739242392

Leseprobe Band 2


1  
 
Samantha stand im Westflügel von Cardington Manor, inmitten einer unbewohnten Zimmerflucht. Die Verbindungstüren waren weit geöffnet und sie blickte durch die Räume, die sich aneinanderreihten wie Perlen auf einer Schnur.
Die Suite war fast leergeräumt und wirkte dadurch verlassen und seelenlos. Doch schon bald würde sie wieder mit neuem Leben erfüllt sein.
Samantha durchschritt jedes Zimmer und wusste im selben Moment, wofür es geeignet war und welche Funktion sie ihm geben würde.
Beim letzten allerdings hielt sie sich ein wenig länger auf. Das war das alte Spielzimmer von Cardington Manor: ein ansprechender, von Licht durchfluteter Raum.
Samantha erinnerte dieses Kinderzimmer an ein Maleratelier.
Sie hatte sich von Henderson, der guten Seele des Anwesens, die Fensterläden öffnen lassen, bevor sich Henderson wieder diskret zurückzog.
Nun strömte kühle, frische Märzluft herein und mischte ein paar Sonnenstrahlen durch, in denen Staubkörner funkelten und tanzten.
Eine der Wandlängsseiten bestand aus einer durchgehenden Fensterfront, die bis zum Boden reichte und sich komplett öffnen ließ. Von dort aus gelangte man auf einen Dachgarten, auf dem in der Vergangenheit allerlei Vergnügungen stattgefunden hatten: das Schießen mit Steinschleudern oder Katapulten, Seilspringen, Kreiseln, Verstecken, Puppenspiele und vieles mehr. Sämtliche Nachfahren der Cardingtonshatten dort oben seit Generationen den Großteil ihrer Kindheit verbracht. Charles war der letzte Abkömmling gewesen, Samanthas erster Ehemann.
Trotz der geöffneten Fenster roch die Luft noch immer etwas abgestanden. In diesem abgelegenen Trakt, in dem sich das Zimmer befand, wurde nicht regelmäßig gelüftet.
»Es wird Zeit, dass hier mal ein frischer Wind hereinweht«, sagte Samantha. Sie blickte sich um, in der Hoffnung, eine Sitzgelegenheit zu finden. Ihr dicker Babybauch wurde ihr langsam beschwerlich. Aber es gab hier keinen Sessel. Nicht einmal einen Stuhl.
In einer Ecke sah sie ein winziges Kinderbett, in dem ein brauner Plüschbär lag. Sie setzte sich darauf und nahm den Bären auf den Schoß.
Neben dem Bettchen befand sich eine antike, mit niedlichen Kindermotiven bemalte Kommode, die wohl einmal als Kleiderschrank gedient hatte. In einem halbhohen Regal an der dem Fenster gegenüberliegenden Wand waren zahllose altmodische Spielsachen angeordnet.
Alles wirkte so, als käme der Bewohner des Raums jeden Moment zur Tür herein.
In der Mitte des Raumes stand eine alte Wiege aus dunkelbraunem Holz. Sie war aufwändig gearbeitet und mit prächtigen Schnitzereien verziert. An der Aufhängevorrichtung für den Wiegenschleier hatte der Handwerker die Buchstaben CC für Charles Cardington mit goldenen Lettern angebracht. Das wertvolle Möbel war zweifelsohne ein Erbstück der Familie.
Samantha ließ ihren Blick weiter umherschweifen und sog die Atmosphäre der Räumlichkeit in sich auf. Dies war ein freundliches Zimmer. Durch die angegraute Tapete wirkte es nur ein wenig düster und verstaubt.
Samantha konnte sich gut vorstellen, wie gemütlich es hier einmal gewesen sein musste. Doch die Zeit hatte eben ihre Spuren hinterlassen. 
Die Zeit und Charles’ Selbstmord.
Charles hatte sein ganzes Leben auf Cardington Manor verbracht. In den wenigen Jahren ihrer Ehe hatten sie gemeinsam auf dem Anwesen gelebt.
Dieser Raum war Charles’ ehemaliges Kinderzimmer. Und es hätte auch das Kinderzimmer ihrer Nachkommen werden sollen. Doch die wollten sich nicht einstellen.
Samantha erinnerte sich daran, wie viel Mühe es sie gekostet hatte, Charles davon abzubringen, den Raum dennoch neu einzurichten. Das hätte sie womöglich noch mehr unter Druck gesetzt. Die Situation war damals schon in ausreichendem Maße angespannt gewesen. Irgendwann hatte Samantha es dann nicht mehr ausgehalten und sich von Charles getrennt.
Ein Jahr später hatte sich Charles umgebracht. Die Tatsache, dass seine Frau von einem anderen Mann schwanger geworden war, hatte ihm das Herz gebrochen. Vor allem jedoch seinen Stolz.
Aber das gehörte nun der Vergangenheit an. Die Zukunft wuchs in Samanthas Bauch heran und ließ nicht mehr lange auf sich warten. Charles’ letzter Wille war, dass wenigstens Samanthas Kinder auf Cardington Manor aufwachsen sollten – wenn schon nicht ihre gemeinsamen. Und damit dies ohne Beklemmungen und Ressentiments gelingen konnte, war es nötig, Entscheidungen für Veränderungen zu treffen.
Mit einiger Mühe hievte sich Samantha von ihrem tiefgelegenen Sitzplatz empor. Den Teddy legte sie zurück an seinen Platz, deckte ihn zu und streichelte ihm über die struppige Wange.
Sie ging hinüber zu der alten Kommode und öffnete sie. Wie sie bereits vermutet hatte, war die bestückt mit einer kompletten Babyausstattung. Sie nahm ein paar winzige Kleidungsstücke heraus und betrachtete sie.
Charles hatte sich damals nicht davon abbringen lassen, das alles zu kaufen. Samantha war dagegen gewesen. Nach ihrem Empfinden brachte es Unglück, Ereignisse, die noch nicht eingetreten waren, durch solch übereifrige Handlungen vorwegzunehmen. So als würde man dadurch verhindern, dass sie geschehen können. Und so war es dann ja auch gekommen.
»Nichts ist trauriger als ein Kinderzimmer ohne Kind«, sagte Samantha und empfand noch einmal kurz den immensen Schmerz ihres damaligen Kummers.
Sie faltete die kleinen Strampelanzüge und legte sie wieder zurück in den Schrank. Dann atmete sie tief durch und ging zuversichtlich zur Tür.
Bevor sie diese verschloss, ließ sie ihren Blick noch einmal durch das Zimmer wandern.
Sie wusste jetzt, was zu tun war.

Im dritten Band kehren vergessen geglaubte Ereignisse zurück und werfen lange Schatten …

Endlich können Samantha und Michael das Leben mit ihren Kindern genießen. Ihre Träume sind Wirklichkeit geworden.
Unterdessen bahnt sich auf Cardington Manor eine Romanze an, doch wird es den Turteltauben gelingen, ihren persönlichen Hintergrund zu überwinden?
Und auch Samanthas Vergangenheit scheint nicht so unbefleckt zu sein, wie es den Anschein hatte: Was will dieser Mann noch immer von ihr?
Da taucht plötzlich eine fremde Frau auf. Es ist Franks leibliche Mutter, die ihren Sohn wieder zu sich nehmen möchte, und das Unheil nimmt seinen Lauf.
Schatten der Vergangenheit
ISBN: 978-3741242151

Leseprobe Band 3



 
Das kleine Mädchen war tot. Daran bestand kein Zweifel. Und es war unter ihrer Obhut gestorben.
Samantha legte den leblosen Körper in eine Wanne und füllte Wasser hinein, als wäre das in so einem Fall das Normalste der Welt. Ja, als könnte sie diese Tragödie dadurch irgendwie ungeschehen machen.
Wenigstens war der Beweis ihres Versagens auf diese Weise aus ihrem Blickfeld verschwunden.
Die ahnungslosen Eltern des Kindes näherten sich dem Haus. Gleich würden sie vor ihr stehen und ihre Tochter abholen wollen. Nun war es an ihr, diesen Leuten beizubringen, wie das hatte passieren können.
Dabei wusste sie es selbst nicht.
Was sollte sie nur sagen? Sie war verzweifelt.
Das Ehepaar kam lächelnd herein.
Nach der Begrüßung begann Samantha in größter Ausführlichkeit nur immer wieder alle möglichen Ereignisse aufzuzählen, die zu dem schrecklichen Moment geführt hatten. Zu dem Moment, den sie selbst noch nicht einmal auszusprechen wagte.
Die bedauernswerten Eltern waren inzwischen aufs Äußerste angespannt und forderten mit Nachdruck, endlich zu erfahren, was mit ihrem Kind geschehen war.
Samantha verstrickte sich in immer ausschweifendere Erklärungen. So, als würden diese armen Menschen die schlimmste aller Nachrichten dann besser verkraften. Vielleicht weil sie einfach einsehen mussten, dass es in der Abfolge der Geschehnisse gar nicht anders hatte passieren können.
 
Samantha erwachte mit einem Aufschrei und fand sich aufrecht sitzend in ihrem Bett wieder. Panisch rang sie nach Luft, als wäre sie gerade dem Schafott entkommen.
Das lange dunkelblonde Haar klebte in Strähnen an ihrer schweißtriefenden Brust.
Sie blickte sich verstört um, doch in der Schwärze der Nacht war nicht viel auszumachen.
Durch die Erschütterung, die ihre abrupten Bewegungen im Ehebett ausgelöst hatten, war Michael ebenfalls wach geworden. Er murmelte etwas Unverständliches, schlief jedoch kurz darauf wieder ein.
Erst als sie im Dämmerlicht des Raumes bewusst wahrnahm, dass ihr Mann neben ihr lag, erkannte sie, dass sie nur geträumt hatte.
Nur geträumt!
Sie bemühte sich, die Einzelheiten ihres Traums in die Erinnerung zurückzuholen. Bruchstückhafte Fragmente ließen in ihrem Kopf einen schrecklichen Film entstehen, der jedoch mehr aus Gefühlen als aus Bildern bestand.
Gott sei Dank! Das war nur ein Traum.
Die kühle Nachtluft ließ ihren Schweiß kalt verdunsten. Samantha merkte plötzlich, dass sie fror, und legte sich wieder hin. Sie wendete die nass geschwitzte Bettdecke und deckte sich zu.
An Schlaf war nun nicht mehr zu denken.
Sie starrte in der undurchdringlichen Dunkelheit vor sich hin. Mit der Zeit wurden immer mehr Einzelheiten des Zimmers sichtbar: das Sideboard an der gegenüberliegenden Wand. Das Gemälde, das darüber hing. Die Tür, die zum Korridor führte. Die andere Tür, die die einzelnen Wohnräume der Suite miteinander verband. Oben an der Decke tanzten die Schatten der Bäume vor den Fenstern, vom Mondlicht gekonnt in Szene gesetzt. Das war ein harmloses, fast heiteres Schauspiel. Gerade so, als wäre nichts Schlimmes passiert.
Dann drängte sich mit einem Mal die Wirklichkeit in ihr Bewusstsein und sie begriff, dass es besser gewesen wäre, sie hätte weitergeträumt.
Das Leben, es konnte grausamer sein als der schlimmste Albtraum.
In Samanthas Augen traten Tränen und in ihrem Hals bildete sich ein dicker Kloß aus Kummer. Beim Schlucken merkte sie erst, wie ausgetrocknet ihre Kehle war. Ein heftiger Hustenreiz begann sie zu quälen, aber sie räusperte sich nur verhalten, um keine lauten Geräusche zu machen.
Weil sie verhindern wollte, ihren Mann noch einmal aufzuwecken, stand sie rasch auf und ging nach nebenan ins Badezimmer.
Wenigstens Michael sollte schlafen. Oft genug lag auch er wach und wälzte sich die ganze Nacht unruhig im Bett herum.
Nachdem sie die Badezimmertür hinter sich geschlossen hatte, machte sie das Licht an und dimmte es auf eine erträgliche Helligkeit.
Wie ein Gespenst, bleich und unwirklich, blickte Samantha ihr Spiegelbild von der Wand aus entgegen. Ihre Augen, die sonst blaugrün strahlend ihr hübsches Gesicht dominierten, lagen nur matt und ausdruckslos in den Höhlen.
Am Waschbeckenrand befand sich noch das Röhrchen mit dem Schlafmittel, das sie am Abend davor eingenommen hatte. Daneben stand ein Wasserglas. Dieses nahm sie und füllte es mit kaltem Wasser. Gierig trank sie es aus und wiederholte die Prozedur noch zweimal.
Noch immer geisterte ihr diese absurde Geschichte mit dem ihr anvertrauten und dabei zu Tode gekommenen Kind durch den Kopf.
Wie realistisch so ein Traum doch sein konnte! Kaum zu unterscheiden vom wirklichen Leben!
Dieses Phänomen wunderte Samantha schon immer. Es dauerte manchmal noch Stunden, bis sie sich von den verstörenden Eindrücken dieser Dualwelt wieder erholt hatte.
»Aber … aber« Sie sah erneut in den Spiegel, als traute sie ihren Augen nicht.
»Vielleicht habe ich ja die ganzen letzten Wochen nur geträumt!«, sagte sie vor sich hin.
Ihr fahles Gesicht erhellte sich und ihre Augen nahmen etwas Glanz an.
»Oder das, was ich für die letzten Wochen halte …«, ergänzte sie mit einem selbstironischen Schnauben.
Mit einem lauten Geräusch stellte sie das Trinkglas am Waschbeckenrand ab.
»Ja! So muss es gewesen sein! Es war alles nur ein Traum! Ein fürchterlicher Albtraum!«
Sie verließ überstürzt das Badezimmer. Auf dem Korridor bewegte sie sich hastig in die Richtung des Kinderzimmers.
Leise öffnete sie die Tür und lauschte.
Ihre Sinne waren nun auf das Äußerste gespannt.
Reglos starrte sie in das Halbdunkel hinein. Ihre Augen tasteten die dem Eingang gegenüberliegende Seite des Raumes ab.
Bewegte sich da etwas?
War von dort ein Geräusch zu hören?
Oder war sie nur einmal wieder das Opfer ihrer verzweifelten Wunschvorstellungen geworden?
Dann brach sie weinend auf der Türschwelle zusammen.
»Bitte, lieber Gott, lass mich doch aufwachen aus diesem Albtraum! Jetzt sofort …«

Band 4 stellt die Frage:
Was tust du, wenn dein Mann dich in die Arme seines Rivalen treibt?

Heftige Stürme wüten über East Sussex. Auch die Beziehungen auf Cardington Manor sind in dieser Zeit schweren Zerreißproben ausgesetzt.
Michael ist mit seinem Leben unzufrieden – und Samantha muss sich einmal mehr fragen, ob es vielleicht doch ein Fehler war, einen Mann zu heiraten, den sie kaum kannte. Zu allem Überfluss ist sie durch ihren Kummer sehr empfänglich für die Annäherungen des äußerst attraktiven Timothy Browning, der ihr noch immer keine Ruhe lässt. Nicht zum ersten Mal kommt er ihr gefährlich nah. Und Michael? Er spielt seinem Rivalen sogar noch in die Hände …
Kann Samantha diese Krise nutzen, um über sich hinauszuwachsen, oder steht sie erneut vor den Trümmern einer Ehe?
Sommerstürme
ISBN: 978-3741298394

Leseprobe Band 4



 
Jenseits der verschwommenen Glasscheiben brach sich das Blau dieses Morgens. Ein Frühsommersturm jagte dicke hellgraue Wolken über den Himmel und zerfetzte sie über dem Horizont in diffuse Schleier.
Der Wind rüttelte hartnäckig an den durchsichtigen Wänden der Orangerie. Er ließ das altehrwürdige, filigrane Bauwerk immer wieder aufs Neue erbeben. Wie von Geisterhand berührt, bewegten sich dadurch die langen Vorhänge mit einem schleifenden Geräusch über den Steinboden.
Samantha war versunken in die Geborgenheit ihrer Frühstückszeremonie.
So liebte sie den Morgen: reichlich Darjeeling und dazu Toast mit gesalzener Butter. Die letzte Scheibe zusätzlich gekrönt mit einem Löffel von Roses hausgemachtem Brombeergelee. Und obendrein noch Michael, der – wenn er schon einmal zu Hause war – die interessantestenBerichte aus der Zeitung mit ihr teilte.
Sie biss genussvoll in ein Stück Röstbrot und lauschte dabei den Worten ihres Mannes. Dann zuckte sie plötzlich zusammen. Hatte sie richtig gehört?
Das kann doch gar nicht sein!
»Lies das bitte noch einmal vor!«, bat sie Michael energisch, der ihr gegenüber am Frühstückstisch saß und den Gesellschaftsteil der Times bereits wieder umgeblättert hatte. »Aber diesmal bitte den ganzen Artikel!«
Während er laut mit dem Papierwust raschelte, suchte er umständlich nach der Stelle, der er selbst wenig Bedeutung beigemessen hatte.
»Ach, hier«, sagte er nach einer kleinen Weile, die Samantha wie eine Ewigkeit vorgekommen war.
»Hochzeit geplatzt!«, las er nun noch einmal laut, aber nicht minder desinteressiert. »Stilikone Hazel McGregor besitzt alles, was eine Frau sich nur wünschen kann: makellose Schönheit, Jugend, Gesundheit, Geld, Erfolg – und an jedem Finger an die 1000 Verehrer. Doch eines scheint sie nicht zu haben, und das ist Glück in der Liebe …
Sammy, wirklich! Warum zwingst du mich dazu, dir diesen gequirlten Mist noch einmal vorzulesen? Das erste Mal war doch schon zu viel! Und warum interessierst du dich überhaupt für das Liebesleben von diesem intriganten Miststück? Also, ich bin froh, wenn ich nichts von ihr höre, und das solltest du auch sein.«
»Gut, dann lese ich es eben selbst.«
Sie streckte ihm ihre Hand entgegen. Er zog eine Doppelseite aus der Zeitung und reichte sie ihr. Sie dankte ihm und machte es sich in ihrem Korbsessel gemütlich. Dann las sie den Artikel zu Ende und vergaß dabei beinahe das Atmen.
… Wie gerade erst bekannt wurde, hat der Society-Beau Timothy Browning schon vor ein paar Tagen die Verlobung gelöst – und das auch noch vier Wochen vor der groß angekündigten Märchenhochzeit, zu der über 3000 Gäste erwartet wurden! Auf die Frage nach seinen Zukunftsplänen erklärte der Schönling nur, er werde der Einladung eines Hollywood-Produzenten Folge leisten und für längere Zeit nach Kalifornien fliegen, angeblich für Probeaufnahmen. Wir vermuten aber: bis Gras über diese peinliche Angelegenheit gewachsen ist … Den Grund für die Überraschungstrennung wollte er unserem Reporterteam leider nicht verraten, doch hinter den Kulissen brodeln die Gerüchte: Wie eine enge Vertraute des It-Girls verlauten ließ, ist die Rede von einer anderen Frau, die dem Adonis im Kopf oder, besser gesagt, im Herzen herumspuken soll. Und das offenbar nicht erst seit gestern. Arme, reiche Hazel!
Samantha schluckte. Ihre Kehle war plötzlich wie ausgetrocknet.
Michael unterdrückte ein gelangweiltes Gähnen. »Na, da hat ihr Wunderknabe ja gerade noch einmal die Kurve gekriegt. Hat er also doch noch das Kleingedruckte zu lesen bekommen«, sagte er und lachte halblaut auf, jedoch nicht ohne eine Spur von Spott.
»Sagtest du nicht gerade, Hazels Liebesleben interessiert dich nicht?«, fragte sie scheinbar belustigt nach einem großen Schluck Tee, in dem Bemühen, sich ihre Betroffenheit nicht anmerken zu lassen.
»Nur aus männlicher Solidarität. Dem Mann kann man zu seinem Entschluss doch nur gratulieren – unbekannterweise.«
»Ja.« Sie zog ihre Mundwinkel daraufhin ebenfalls nach oben. »So ist es.«
»Vielleicht könnten wir Hazel ja für die Eröffnung unserer Rosenschau gewinnen, was meinst du? Wo sie doch jetzt wieder ein paar freie Termine hat«, feixte er lachend.
»Gott bewahre!«, stieß Samantha aus und tat amüsiert. »Aber immerhin sind wir uns damals nach einer Rosenschau mit Hazel nähergekommen.«
»Das stimmt natürlich – Hazel sei Dank!«
Wenn Michael sich nicht sofort wieder in die neuesten Fußballergebnisse vertieft hätte, wäre ihm nicht entgangen, dass ihr Lächeln nur aufgesetzt war. Vielmehr war es in der nächsten Sekunde bereits wieder verschwunden.
Sie starrte auf ihren Teller, auf dem ihr angebissener Toast lag. Die Butter war an manchen Stellen bereits geschmolzen und in die dunkel geröstete Oberfläche versickert.
Sie spürte auf einmal einen dicken Kloß im Hals. Nein, sie konnte jetzt nichts mehr hinunterbekommen. Keinen einzigen Bissen.
»Weißt du zufällig, ob Roberta schon drüben im Waisenhaus ist?«, fragte sie, schob ihren Korbsessel zurück und erhob sich abrupt.
»Keine Ahnung«, sagte Michael. »Wieso?« Er legte die Times zur Seite, stand ebenfalls auf und nahm sich noch etwas Porridge vom Buffet.
»Ich wollte doch noch dringend etwas mit ihr besprechen, wegen dieses einen Adoptionsantrags, du weißt schon. Ich werde mal nachsehen gehen, ob sie noch im Haus ist.«
Unter diesem Vorwand verließ sie mit eiligen Schritten die Orangerie.

In Band 5 geht es heiß her …
Spiel nicht mit dem Feuer, wenn du es nicht löschen kannst!

Kaum hat Samantha begonnen, ihre Affäre mit Timothy Browning zu genießen, da trüben erste Sorgen das Glück: Wie wird ihre Familie es aufnehmen, dass es plötzlich einen anderen Mann an ihrer Seite gibt?
Auch Hazel McGregor gibt keine Ruhe.
Die Ex-Verlobte von Timothy macht ihr mit Rachefeldzügen das Leben zur Hölle.
Wird das denn niemals aufhören?
Michael indes ertrinkt in Verbitterung, und seine Verständigung mit Samantha hat ihren Tiefpunkt erreicht.
Können sie sich einander jemals wieder annähern – wenigstens der Kinder wegen?
Und wird es Michael gelingen, seinen Schmerz zu überwinden, den er selbst mit verursacht hat? Da taucht erneut eine Frau aus seiner Vergangenheit auf, und die Ereignisse überschlagen sich …
Brennende Herzen
ISBN: 978-3743190900

Leseprobe Band 5


1 
 
Jefferson Barley betrachtete sich im Spiegel. Seine elegante Erscheinung stand im harten Kontrast zu seiner Umgebung, die sich wie um ihn zu verspotten immer wieder in seine Aufmerksamkeit drängte.
Die Regale hinter ihm an der rückwärtigen Seite des mehr als bescheiden zu nennenden Apartments hingen noch immer genauso schief wie bei seinem Einzug vor vielen Jahren. Die Tapeten wirkten abgeschabt und vergilbt, die Ecken der Zimmerdecke schimmerten bräunlich. Bei diesem Anblick atmete er angewidert den abgestandenen Geruch von kaltem Zigarettenrauch ein, der dem Zimmer anzuhaften schien wie Pech, obwohl er selbst nicht rauchte.
An manchen Stellen der Wand gähnten ihm fehlende Bilder entgegen, verraten durch schmutzige Ränder verschiedener Größe, die sie hinterlassen hatten. Vermutlich hatte selbst dieser Raum einmal bessere Zeiten erlebt, doch das war lange her.
Der Mann richtete seine Aufmerksamkeit nun wieder erfreulicheren Dingen zu: seinem Aussehen und seiner Garderobe. Das dunkle Haar hatte er streng nach hinten gekämmt und mit Frisiercreme gebändigt. Die leichtergrauten Schläfen verliehen ihm die Ausstrahlung von Weltgewandtheit und Erfahrung. Er war frisch rasiert und sein Blick verfing sich kurzzeitig an der kleinen Wunde, die das Rasiermesser an seinem Kinn hinterlassen hatte. Das blassblaue Augenpaar sah ihn distinguiert an und senkte danach den Blick.
Dieser schwarze Anzug stand ihm wirklich vortrefflich. Es war eine gute Idee gewesen, ihn auf Maß anpassen zu lassen, auch wenn es fast sein letztes Geld gekostet hatte. Aber was machte das schon? Bald würden seine Sorgen der Vergangenheit angehören, er war sich sicher.
Er schnippte ein Stäubchen von der ohnehin tadellosen Schulter und warf seinem Gegenüber ein anerkennendes Zwinkern zu.
»Guten Tag, mein Name ist Barley. Ich bin der Butler auf Cardington Manor«, sagte er mit vornehmer Stimme zu seinem Spiegelbild.

Der sechste Band – das Finale!
Chancen sind wie abgeschossene Pfeile – sie kehren nie zurück.

Das Leben auf Cardington Manor – es könnte so herrlich sein, wenn … Ja, wenn Timothy Browning nicht noch immer in den Gedanken von Michael und Samantha herumspuken und deren Neuanfang verhindern würde.
Und wenn Roberta sich nicht von Henderson getrennt hätte – als würde dem altgedienten Butler der Abschied von Cardington Manor nicht schon schwer genug fallen.
Das Waisenhaus verzeichnet indes einen Neuzugang: Ein Neugeborenes, dessen Schicksal die Familie Tomlinson tief berührt, und auf einmal ist es, als würde das Leben seine Chancen neu verteilen.
Doch wer ergreift sie – und wer nicht?
Werden Samantha und Michael zu den Glücklichen gehören und endlich wieder zueinanderfinden?
Die Chance
ISBN: 978-3746012285

Leseprobe Band 6


1 
 
Das Erste, was Samantha an diesem Morgen sah, waren tanzende Muster an der Wand neben dem Bett. Die aufgehende Julisonne hatte die vom Wind bewegten Vorhänge durchdrungen und ihr Lichtspiel dorthin projiziert. Einen Moment lang dachte sie, dass sie noch immer hier lebte, in diesem winzigen Cottage auf dem Hügel nahe Sandhurst, und die vergangenen zwei Jahre nur der Traum der letzten Nacht gewesen wären. Nichts davon wäre wirklich passiert. Weder war sie mit Michael Tomlinson verheiratet und bewohnte Cardington Manor, noch hatte sie ein Baby bekommen und einen zweiten Sohn adoptiert. Charles lebte noch und …
Panik nahm augenblicklich von ihr Besitz und ihr Pulsschlag beschleunigte sich. Sie rang nach Luft und wollte sich gerade aufsetzen, um besser atmen zu können. Da fiel ihr Blick auf einen gebräunten Männerarm, auf dem goldene Härchen schimmerten. Und dieser Arm ruhte entspannt auf ihrer Taille. Auf dem Ringfinger der vertrauten Hand war eine helle rosafarbene Stelle sichtbar, an der die Haut leicht glänzte.
Beruhigt atmete sie auf. Sie hatte also doch nicht geträumt.
Doch nun erinnerte sie sich an den Grund ihres Hierseins und spürte einen kalten Schmerz in ihrem Magen. Michael und sie, sie wollten es noch einmal miteinander versuchen, und heute war der erste Tag dieses neuen Lebensabschnitts.
Noch am Vorabend, den sie gemeinsam auf der Terrasse verbracht hatten, war genügend Hoffnung in ihr gewesen, dass sie es tatsächlich schaffen konnten. Aber nun, am Morgen danach, machte sich die Ernüchterung breit wie die Katerstimmung nach einer durchfeierten Nacht.
Sie hatte plötzlich solche Angst. Unzählige Fragen türmten sich in ihrem Kopf auf, so hoch wie Wolkenkratzer: Wie würden sie bloß damit umgehen, wenn die Vergangenheit sie einholte? Käme ihre Affäre mit Timothy in Zukunft bei jeder Meinungsverschiedenheit auf den Tisch? Könnten sie je wieder gemeinsam ihre gewohnte Intimität ausleben, ohne dass einer von ihnen dabei an Timothy Browning denken musste? Und falls ja, würde Michael sie hinterher fragen, ob es ihr mit Timothy besser gefallen hatte? Würde er ihr vielleicht unterstellen, dass sie heimlich an die Stunden im Boudoir dachte und ihn mit seinem Rivalen verglich? War ihre Liebe wirklich stark genug, das alles auszuhalten? Konnte es auf der ganzen Welt überhaupt eine Liebe geben, die dafür stark genug war?
In diesem Augenblick erschien ihr das alles unmöglich.
»Wir werden uns zerfleischen«, flüsterte sie vor sich hin und schüttelte den Kopf, während eine Träne aus ihrem Augenwinkel rann und im Kopfkissen versickerte.

Ein (fast) unendliches Vergnügen: der Sammelband 1-3.
Er enthält die folgenden Romane in ungekürzter Form: 
Band 1: CARDINGTON MANOR:
Lady Cardington und ihr Gärtner 

Band 2: CARDINGTON MANOR:
Schlangen im Paradies 

Band 3: CARDINGTON MANOR:
Schatten der Vergangenheit 

CARDINGTON MANOR: Sammelband 1-3
ISBN: 978-3741250927

Last, but not least:
der Sammelband 4 – 6, der zweite und letzte Sammelband meiner CARDINGTON-MANOR-Reihe. Und natürlich bedeutet das für meine Leser wie schon beim Sammelband 1 – 3 : großes Lesevergnügen zum kleinen Preis.

Der Sammelband 4 – 6 ist nur als E-Book erhältlich – ausschließlich bei Amazon und dort für Kindle-Unlimited-Leser kostenlos.

Er enthält die folgenden Romane in ungekürzter Form:

Band 4: „CARDINGTON MANOR: Sommerstürme

Band 5: „CARDINGTON MANOR: Brennende Herzen

Band 6: „CARDINGTON MANOR: Die Chance“ (Finale)

CARDINGTON MANOR: Sammelband 4 – 6

Sämtliche Bände – mit Ausnahme des Sammelbandes 4 – 6 – sind als Taschenbuch im gut sortierten Buchhandel erhältlich oder bestellbar. (ISBN siehe unter dem jeweiligen Roman.)
Die E-Book-Versionen gibt es ausschließlich bei Amazon und sind dort für KindleUnlimited-Leser kostenlos.

Hätten Sie gerne ein von mir persönlich signiertes Exemplar mit ein paar hübschen Lesezeichen? Für Sie selbst oder als besonderes Geschenk für jemanden, der Ihnen am Herzen liegt?
Dann schreiben Sie mir doch einfach unter: sybille.kolar@gmx.de

Buchpreise zuzüglich Porto für Büchersendung. Verpackung und kleine Extras sind gratis.
Bei Bestellung von Band 4 gibt es sogar noch eine tolle Überraschung oben drauf …

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